Resilienzprozesse in Autobiografien schwieriger Kindheiten
(Studien zur Resilienzforschung)
In diesem Buch kommen in sieben Porträts bekanntere und weniger bekannte Stimmen zu Wort: Man erfährt anhand der Autobiografien von Christine Lavant, Frank McCourt, Thomas Bernhard, Peter Härtling, Natascha Wodin, John Burnside und Angelika Klüssendorf, wie sie ihre harte und schwierige Kindheit bewältigend hinter sich gelassen haben. Sehr unterschiedliche Wege, und nicht alle endeten gleichermaßen geglückt.
Betrachtet werden hier äußerst schwierige Kindheiten, die durch bedrohliche Risiken gekennzeichnet waren: extreme chronische Armut, früher Verlust von Mutter oder Vater, Ablehnung durch die leibliche Mutter, Gewalterfahrungen in der Familie, lebensbedrohliche Erkrankungen in Kindheit und Jugend, Stress in Erziehungsheim und Internat, Flucht im Gefolge des Zweiten Weltkriegs, Aufwachsen in einem Slum oder Außenseiterviertel.
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Dieses Buch eignet sich für eine literarisch orientierte Leserschaft mit Freude an belletristischen Texten und deren Genese ebenso wie für das forschende Auge der Wissenschaft. Wer wissen will, welche psychischen Mechanismen bei der Verarbeitung schwieriger Lebensläufe wirksam werden und hilfreich sein können, wird hier fündig.
Die Analysen der porträtierten Lebensläufe kommen ohne aufwändiges Fachvokabular aus; sie sind von der Autorin, selbst eine bekannte Resilienzforscherin, mit Blick auf leichte und flüssige Lesbarkeit hin entworfen. Fachtermini mag sich hinzudenken, wer von Berufs wegen mit ihnen vertraut ist, Laien brauchen sie jedoch nicht zu kennen, um zu verstehen, mit welchen Mitteln sich diese Menschen schreibend von seelischen Lasten gleichsam Seite um Seite befreit haben. Nichts anderes zeigt sich in dieser Widerstandsfähigkeit als das, was die Fachwelt inzwischen als Resilienz bezeichnet.
Anders gesagt: Margherita Zanders Buch trägt zur Erforschung zentraler Mechanismen von Resilienz bei, indem es die autobiografische Perspektive wählt. Das Verfassen autobiografischer oder autofiktionaler Texte – insbesondere über eine schwierige Kindheit – kann für die Schreibenden selbst Teil ihres Resilienzprozesses sein. Während sie sich dabei von ihren Altlasten freischreiben, deuten sie zugleich die Risiken ihrer Kindheit und deren Bewältigung selbst. Das Vermögen, sich mit Hilfe des Schreibtalents über sich selbst und die damalige Situation klar zu werden, erweist sich dabei als zentrale Ressource oder, wie die Wissenschaft es ausdrückt, als wesentlicher personaler Schutzfaktor.
Zur Autorin: Prof. Dr. Margherita Zander, Dr. MA in Gesellschaftswissenschaften, Studium in Bonn und Kassel, zuletzt Prof. für Sozialpolitik an der FH Jena (1994–1997) und FH Münster (1997–2012), seit 2012 ist sie emeritiert. Forschungsschwerpunkte: Kinderarmut in Deutschland und Resilienzförderung, dazu diverse Publikationen.
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Resilienzprozesse in Autobiografien schwieriger Kindheiten
(Studien zur Resilienzforschung)
Autorin: Margherita Zander
Buchpreis: € 54,99, E-Book € 42,99,
Bei Amazon gibt es auch eine Version für das Kindle-Lesegerät für € 38,49
Electronic ISBN: 978-3-658-48611-2 Print ISBN: 978-3-658-48610-5
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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